Die 6 Gebärden

Die 6 Gebärden und ihre übergeordneten Qualitäten

Es handelt sich hier um körperlich-seelische Ausdrucksformen, die bei allen Menschen archetypisch, d.h. intuitiv und unbewusst vorhanden sind.
Das trifft vor allem für die Gebärden 1-4 zu. Die Gebärden 5-6 sind aus der Arbeit heraus aus den ersten 4 Gebärden entstanden und stellen deren übergeordnete Quintessenz dar.

Der hier gebrauchte Begriff der „Gebärden“ ist nicht gleichzusetzen mit dem der „Gebärden“ in der Gehörlosensprache.


1. Deuten
Zielgerichtetheit, Klarheit, Entscheidung, Selbstbestimmung


2. Fließen
Öffnung, Wahrnehmung, Hingabe, Nähe


3. Wegschleudern/Abgrenzen
Distanz, Autonomie, Begrenzung, Einzigartigkeit


Jede der aufgeführten Qualitäten einer Gebärde kann sowohl angemessen (neutral), überfokussiert (zu viel) oder unterfokussiert (zu wenig ) ausgeführt und erlebt werden.

So kann jemand, der in eine 1. Gebärde geht, diese folgendermaßen „spielen“:
a: „neutral“
d.h.:er strebt angemessen auf sein Ziel zu und hat dabei dennoch sein Umfeld weiter im Blick
b: „zu viel“
d.h.: er ist so auf sein Ziel fokussiert, dass er nichts anderes und niemand anderen mehr wahrnehmen kann
c: „zu wenig“
d.h.: er verfolgt im Prinzip ein Ziel, verliert es aber immer wieder aus den Augen und erreicht es so entweder gar nicht oder viel zu spät.


Jede körpersprachliche Arbeit ist auch seelische Arbeit, denn Körper und Seele bilden die Pole einer untrennbaren Einheit.
So ist es nur folgerichtig, dass sich die Fragen im Anschluss an einen Gebärdendurchgang auf den leiblichen und den seelischen Aspekt beziehen:

- Wie habe ich mich gefühlt?
- Welche Gebärde / Qualität tat mir gut / nicht gut?
- Gibt es Qualitäten, von denen ich zu viel / zu wenig ausdrücke ?
- Welche Qualitäten könnte ich mehr entwickeln / reduzieren?
- Welche Qualität könnte mich unterstützen?
- Kenne ich die im „Spiel“ gemachte Erfahrung aus meiner Realität?
- Gibt es Situationen, in der ich das im Spiel Erlebte mit einer neuen Variante ausprobieren möchte?

Antworten auf diese Fragen können im Partner-oder Gruppengespräch oder still für sich gesucht werden.




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